Konjunktur

Kautschukindustrie

Kautschukindustrie leidet unter nachlassender Nachfrage

Reifen
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Die Lage bei der deutschen Kautschukindustrie ist zweigeteilt. Während das Reifengeschäft der Automobilzulieferer vor allem unter einer nachlassenden Nachfrage leidet — bedingt durch die schwächelnde Automobilindustrie einerseits und Kaufzurückhaltung bei den Kunden andererseits — boomen industrielle und Spezialprodukte. Zu den Herausforderungen aufgrund der gestiegenen Energiepreise gesellen sich auch hier höhere Beschaffungskosten für Rohmaterialien, Vorprodukte und Logistik.

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (wdk) warnte kürzlich vor Produktionsverlagerungen ins Ausland und dem Abbau von Arbeitsplätzen. "Aktuell sind die Auftragseingänge so niedrig, dass wir unsere Produktion drosseln müssen, was im Dezember voraussichtlich zu Kurzarbeit führt", erklärt Peter Weiser, Betriebsratsvorsitzender bei Goodyear in Fürstenwalde. Die gestiegenen Energiepreise wirken sich bei dem Reifenhersteller vielfältig aus: So sei der Anteil der Energiekosten an den Produkten in diesem Jahr von sechs auf zwölf Prozent gestiegen. Diese Quote werde sich ab Anfang Januar wohl noch einmal erhöhen — auf etwa 25 Prozent. Weiser: "Der Konzern musste natürlich die Preise der Reifen anheben, was wiederum Einfluss auf den Absatz hat. Hinzu kommt die hohe Inflation, die die Kunden davon abhält, in Reifen zu investieren."