Die Fachkräfte der Leiharbeit kommen endlich zum Zuge: In der Tarifrunde für die Beschäftigten der höheren Entgeltgruppen konnte ein Tarifergebnis erzielt werden: Die Entgelte steigen in zwei Stufen um bis zu 13 Prozent in den Entgeltgruppen 3 bis 9. Die dreistufige Erhöhung der unteren drei Entgeltgruppen um bis zu 24 Prozent hatten die Gewerkschaften bereits im Sommer durchgesetzt.
In der letzten Entgelt-Tarifrunde für die Leiharbeit Anfang des Jahres haben sich die Arbeitgeber noch geweigert, neben der Erhöhung der Entgelttabellen auch eine in unseren Industriebranchen übliche Inflationsausgleichsprämie (IAP) zu vereinbaren. Daraufhin haben wir die Tarifverträge für die Branchenzuschläge zum 30. September 2023 gekündigt. Nach mehreren Verhandlungsrunden, teilweise gemeinsam mit der IG Metall, ist uns ein guter und tragfähiger Kompromiss gelungen.
Ab 1. September 2023: Erste Stufe Branchenzuschlag (z. B.: Chemie EG 1 - EG 2b 15 %) ab dem ersten Einsatztag statt nach 6 Wochen
Im Januar 2024: 300 Euro IAP
Von Februar bis November 2024: jeweils 200 Euro IAP
Am 12. Januar fand die dritte Tarifverhandlung über die Erhöhung der Entgeltgruppen 3 bis 9 in der Leiharbeitsbranche statt. Nach zähen Verhandlungen zwischen der DGB-Tarifgemeinschaft und den beiden Arbeitgeberverbänden BAP und iGZ konnte in den frühen Morgenstunden schließlich ein Tarifergebnis erzielt werden.
Die Entgelte steigen in den kommenden Monaten in zwei Stufen um bis zu 13% in den Entgeltgruppen 3 bis 9.
Die Verhandlungen zur Erhöhung der Entgeltgruppen 3 bis 9 in der Leiharbeitsbranche sind auch in der zweite Runde am 14. Dezember 2022 in Berlin nach wenigen Stunden ohne neues Angebot ergebnislos vertagt worden. Zeitgleich haben Hunderte Leiharbeitsbeschäftigte aus ganz Deutschland vor dem Tagungshotel für eine ordentliche Tariferhöhungen und einen Inflationsausgleich demonstriert.
Für die IGBCE steht fest:
DGB-Video: Ein Stimmungsbild von der zweiten Verhandlungsrunde
Am 24.11.2022 fand die erste Verhandlung zur Erhöhung der Entgeltgruppen 3 bis 9 in der Leiharbeitsbranche statt. Die erste Runde der Tarifverhandlungen zwischen der DGB-Tarifgemeinschaft und den beiden Arbeitgeberverbänden BAP und iGZ wurde ergebnislos abgebrochen. Die Verhandlung soll am 14.12.2022 in Berlin fortgesetzt werden.
Die IGBCE und die Gewerkschaften in der DGB-Tarifgemeinschaft Leiharbeit haben den Arbeitgeberverbänden BAP und iGZ am 8. November 2022 die folgenden Forderungen übermittelt:
Nachdem die Entgelte der Entgeltgruppen 1 bis 2b in drei Stufen um bis zu 24 % gestiegen sind, sollen jetzt die Fachkräfte der Leiharbeit zum Zuge kommen. In den aktuellen Tarifverhandlungen geht es um angemessene Entgelterhöhungen in den oberen Entgeltgruppen sowie um die Wiederherstellung der Abstände des ursprünglichen Lohngitters.
Die erste Tarifverhandlung startet am 24. November 2022 in Frankfurt am Main.
Mehr Geld für drei Entgeltgruppen
Die DGB-Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände der Leiharbeit haben sich am 21. Juni 2022 auf ein Tarifergebnis geeinigt. Die Entgeltgruppen 1, 2a und 2b werden ab dem 1. Oktober 2022 in drei Stufen angehoben. In der Laufzeit von 18 Monaten (bis 31.03.2024) steigen die Tabellenentgelte der EG 1 um 24 Prozent und der EG 2a und 2b um 19 bzw. 16 Prozent. Nähere Informationen dazu beinhaltet das Tarifflugblatt.
Mitgliedervorteil weiter erhöht
Zusätzlich haben die Gewerkschaften durchgesetzt, dass die Extrazahlungen für Gewerkschaftsmitglieder schon nach sechs Monaten Mitgliedschaft gelten und sich um jeweils 150 Euro erhöhen. Ab November 2023 gilt: 250 Euro nach 6 Monaten Betriebszugehörigkeit, 350 Euro im zweiten und dritten Jahr der Betriebszugehörigkeit und 500 Euro ab dem vierten Jahr.
Im Herbst: Verhandlungen für alle
Ziel der abgeschlossenen Entgeltrunde war die Anpassung der unteren Entgeltgruppen an den steigenden Mindestlohn. Deshalb umfasst der Tarifvertrag nur Erhöhungen für die drei unteren Entgeltgruppen. Im Herbst 2022 folgen dann Verhandlungen für die übrigen Entgeltgruppen. Die Tarifverträge sind bereits gekündigt.
Die bundesweiten Entgeltverhandlungen für die Beschäftigten in der Leiharbeit wurden am 8. Juni 2022 in Frankfurt nach schwierigen Verhandlungen unterbrochen und auf den 20. Juni 2022 vertagt. Gegenstand sind Lohnanpassungen infolge der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde ab dem 1. Oktober. In den aktuellen, bis 31. Dezember 2022 gültigen Tarifverträgen liegen je zwei Entgeltgruppen unter 12 Euro. Hier gilt es eine deutliche Anhebung vorzunehmen.
Für die DGB-Gewerkschaften steht fest:
Die IGBCE hat gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften die Kündigung des Tarifvertrags zum Ende des Jahres beschlossen. Zum Oktober steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro die Stunde. Gemeinsam haben IGBCE und die DGB-Tarifgemeinschaft gefordert, die Tariflöhne deutlich über diese Marke zu erhöhen. Die bisher geführten Gespräche mit dem Arbeitgeberverbänden IGZ und BAP blieben ergebnislos. Klar ist: alle Tariflöhne müssen deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen.
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