Adolf-Schmidt-Bildungszentrum

Für euch gefragt: Nils-Holger Hohl im Interview

Hallo, ich bin Nils Holger Hohl, komme aus der Pfalz, arbeite hauptberuflich bei der BASF und bin in Haltern als Referent und Teamer tätig, zudem betreue ich gelegentlich auf Projekte. Meine Schwerpunkte sind Grundlagenseminare für Mitglieder und Funktionäre, Grundlagen zum Thema Tarif, Bildung vor Ort, Öffentlichkeitsarbeit, Projekte, Tarifführerschein, Kommunikation etc.

Nils-Holger Hohl

Nils-Holger Hohl

Foto: © Privat

Vom 18.-20.10.19 fand unsere Hausteamertagung statt. Hierzu trifft sich das Team, also die Referenten und Teamer, im Adolf-Schmidt-Bildungszentrum zum Austausch, zur Planung für das nächste Jahr und um sich mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen, damit man für die Arbeit gewappnet ist. Wichtig ist zudem auch, Neuerungen und Änderungen zu kennen, sodass alle auf dem gleichen Stand sind, um einheitlich auftreten zu können.

Der rote Faden, nachdem wir die organisatorischen Dinge durchgesprochen haben, bezog sich auf den Rechtsruck der grade durch Deutschland geht und was dies für unsere Gewerkschaftsarbeit bedeutet und wie wir in unserer Arbeit auch argumentativ damit umgehen können, wenn es in Diskussionen darum gehen sollte. Wir haben sehr viele Inputs und Tipps bekommen, wie man demokratische Haltungen positiv unterstützen und Diskussionen dementsprechend leiten kann.  Besonders spannend war für mich der Vortrag am Samstag von Andreas Kemper (Soziologe Uni Münster – Vortrag Zur AfD), der sehr intensiv war. Er zeigte, wie Gesellschaft grade unterlaufen wird, was man sich gar nicht so bewusst ist und der Rechtsruck gefährlicher ist als man denkt. Wie sehr dieser im Alltag angekommen ist und man es gar nicht unbedingt so wahrnimmt. Abends waren wir noch im Theater, was eine sehr gute Ergänzung zu dem Tag war. Es ging in dem Stück darum, wie schnell man doch Sympathien für Rechte bekommt und wie schwer es manchmal ist, sich abzugrenzen (Biedermeier und Brandstifter).  Das war sehr gut gestaltet und hat gut gepasst. Sonntag ging es um den Umgang mit Medien im Bezug zum Thema. Es ging darum kritisch zu sein und auch selbst zu recherchieren, sich anzusehen welche unterschiedlichen Medien es gibt und für was diese geeignet sind. Danny Schmidt (Uni Erfurt, Medienpädagoge) hat das gut gemacht, hat kleine Spiele mit reingebracht die zum Thema passten und die Sache auflockerten. Das hat das Paket rund gemacht.

Ich bin überzeugt davon, dass die Gewerkschaft einen sozialen und einen gesellschaftspolitischen Auftrag hat und genau das die Themen sind, die uns, um es mal dezent auszudrücken, stark in Bedrängnis gebracht haben. Wir als Gewerkschaft haben den Auftrag zu sensibilisieren, aufzuklären und das so zu begleiten, dass wir immer wieder die Stimme und uns selbst erheben, damit sowas nie mehr zum Tragen kommt.

Wir setzen uns mit dem Team auch regelmäßig zusammen, um zu sehen, wie wir die Themen immer wieder neu mit in die Seminare tragen können.

Ich fand zudem den Austausch in den Pausen gut und wichtig, sodass man sich auch mal außerhalb der Seminarzeiten kennenlernen und vernetzen kann und fand es gut organisiert. Auch, dass die Schulleitung die ganze Zeit da war, zeigte große Wertschätzung, danke dafür!