Nach bundesweiten Warnstreiks und vier erfolglosen Verhandlungen hat sich die Laborgewerkschaft IGBCE Anfang Februar mit dem Diagnostik-Spezialisten Synlab in der fünften Tarifrunde auf einen Abschluss geeinigt. Er bringt den 3500 Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren im Schnitt ein Plus von 14,6 Prozent.
Die Vergütungen der Beschäftigten werden deutlich erhöht, durchschnittlich um 14,6 Prozent. Durch die linearen Erhöhungen steigen die oberen Entgelte stufenweise um insgesamt neun Prozent, die unteren Entgelte durch die Erhöhung um einen Sockelbetrag um insgesamt bis zu 16,9 Prozent. Außerdem erhalten die Beschäftigten einmalig eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.080 Euro netto, die in drei Raten ausgezahlt wird. IGBCE-Mitglieder erhalten einmalig 400 Euro netto zusätzlich.
„Ohne den Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und die hohe Beteiligung an den Streiks hätten wir den Abschluss nicht erreicht “, sagte IGBCE-Verhandlungsführer Marc Welters und betonte: „Solidarität zahlt sich aus.“ Um den Druck zu erhöhen und Arbeitgeber dazu zu bringen, sich in den Verhandlungen auf die IGBCE zuzubewegen, hatten Ende Januar bundesweit rund 700 Beschäftigte des Labordienstleisters für einen Tag ihre Arbeit niedergelegt und waren für ihre Forderungen auf die Straße gegangen. Bestreikt wurden die Standorte in Augsburg, Weiden, Leinfelden, Bonn, Eppelheim und Jena.
„Die Verhandlungskommission hat ein gutes Ergebnis erkämpft“, sagt Welters. „Gerade für die unteren Entgeltgruppen bringt die deutliche Anhebung der Vergütungen eine spürbare und nachhaltige Entlastung im Portemonnaie.“ Wettbewerbsfähige Vergütungen würden auch die Zukunft des Unternehmens sichern.
So sieht die Einigung im Detail aus:
Zusätzlich haben sich beide Seiten auf folgende Verbesserungen im Manteltarifvertrag geeinigt:
Synlab ist der europaweit größte Labordienstleister und hat Standorte in Augsburg, Bonn, Eppelheim, Jena, Kassel, Leinfelden, Leverkusen, Mannheim, Neuwied, Nürnberg, Regensburg, Traunstein, Trier und Weiden. Die Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren sind in der Labordiagnostik tätig und werten zum Beispiel Proben aus Krankenhäusern oder Coronatests aus.