Labordienstleister Synlab

Letzte Möglichkeit zur Einigung ohne Arbeitskampf am Mittwoch

In den vergangenen Tagen haben die Beschäftigten des Labordienstleisters Synlab ihrem Ärger über die stockenden Tarifverhandlungen Luft gemacht: An deutschlandweit mehreren Standorten rief die Laborgewerkschaft IGBCE zu politischen Mittagspausen, Tarifaktionen und kleinere Kundgebungen auf. Hunderte der rund 3500 Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren nahmen daran teil.

Tarifaktion bei Synlab

Der Grund für den Unmut der Beschäftigten: Die Verhandlungen laufen schlecht. Die IGBCE fordert elf Prozent mehr Entgelt bei zwölf Monaten Laufzeit, die bisherigen Angebote der Arbeitgeber waren davon mit insgesamt neun Prozent bei 36 Monaten Laufzeit aber meilenweit entfernt. Am Mittwoch (29. November) findet nun die dritte und entscheidende Verhandlung statt.

„Diese Verhandlung ist die letzte Chance, in der Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu kommen“, warnt IGBCE-Verhandlungsführer Marc Welters. Gibt es am Mittwoch kein Ergebnis, drohen Warnstreiks. Er betont: „Wir sind schon jetzt in Vorbereitungen für einen möglichen Arbeitskampf.“

 „Wir wollen eine spürbare Erhöhung der Einkommen und Anpassungen in den Manteltarifverträgen durchsetzen“, erklärt Welters und unterstreicht, dass der Hinweis auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Arbeitgeber kein Argument für schmale Tarifabschlüsse sein könne. „Sind die Beschäftigten wegen geringer Bezahlung demotiviert, wird Synlab in Zukunft keine zufriedenstellenden Leistungen bringen können. Die hohe Anzahl der Eigenkündigungen muss als Warnsignal verstanden werden!“

Die IGBCE-Tarifkommission fordert in den Verhandlungen:

  • Erhöhung der Vergütungen um 11 Prozent, mindestens um 380 Euro
  • Wegfall der Staffel (je nach Betriebszugehörigkeit) bei Urlaubstagen, Erhöhung Urlaubsgeld auf 35 Euro pro Tag
  • Wegfall der Staffel (je nach Betriebszugehörigkeit) bei der Jahresleistung, Erhöhung auf 100 Prozent
  • Tarifvertrag Mobilität mit Arbeitgeber-Zuschuss – Deutschlandticket und Jobbike
  • Mitgliedervorteil für alle IGBCE-Mitglieder

Synlab ist der europaweit größte Labordienstleister und hat Standorte in Augsburg, Bonn, Eppelheim, Jena, Kassel, Leinfelden, Leverkusen, Mannheim, Neuwied, Nürnberg, Regensburg, Traunstein, Trier und Weiden. Die Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren sind in der Labordiagnostik tätig und werten zum Beispiel Proben aus Krankenhäusern oder Coronatests aus.