Umfrage

Beschäftigte pessimistisch

Die Sorgen werden größer: Immer mehr Beschäftigte blicken kritisch auf ihre persönliche finanzielle Lage. Das ist das Ergebnis der jüngsten Mitgliederumfrage in der „Meine IGBCE-App“. Mehr als die Hälfte der Befragten bewerten zudem die persönliche wirtschaftliche Situation schlechter als vor einem Jahr.   

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Mehr als 3300 IGBCE-Mitglieder haben sich im Dezember 2023 an der Erhebung beteiligt, bei der unter anderem Einschätzungen zur aktuellen Lage sowie zum persönlichen und wirtschaftlichen Ausblick auf 2024 abgefragt wurden. Das Ergebnis: Viele schauen pessimistisch auf ihre aktuelle finanzielle Situation und das gerade begonnene Jahr.  

So beurteilen 55 Prozent der Befragten ihre persönliche wirtschaftliche Situation schlechter als vor einem Jahr, nur neun Prozent sehen sie  besser als vor einem Jahr (unverändert: 34 Prozent; weiß nicht: zwei Prozent). Knapp zwei Drittel (59 Prozent) blicken persönlich eher pessimistisch oder sehr pessimistisch auf 2024 (sehr oder eher optimistisch: 37 Prozent). Die persönliche Belastung durch die mittlerweile wieder gesunkene Inflation wurde im Dezember bereits zum dritten Mal abgefragt (nach Winter 2022 und Frühjahr 2023): Hier gaben drei von vier Befragten (75 Prozent) an, sich einschränken zu müssen. Vor einem Jahr lag der Wert bei 83 Prozent (Frühjahr 23: 81 Prozent).  

Die wirtschaftliche Lage im eigenen Betrieb bewerten 54 Prozent schlechter als vor einem Jahr, besser lediglich zwölf Prozent. Auf den Standort D blickten eher oder sehr pessimistisch sogar satte 78 Prozent der Befragten, sehr oder eher optimistisch hingegen nur 18 Prozent. Die Auswirkungen der hohen Energiepreise auf den eigenen Betrieb werden im Jahresverlauf zudem deutlich negativer bewertet: Gaben vor einem Jahr 30 Prozent der Befragten an, dass bereits die Produktion zurückgefahren werde oder der Standort akut gefährdet sei, liegt der Wert nun bei 41 Prozent. Dementsprechend wächst auch die Sorge, dass Arbeitsplätze gestrichen werden könnten: Schätzten im Winter 2022 26 Prozent der Teilnehmenden die Gefahr für einen Jobabbau im eigenen Betrieb als sehr groß oder groß ein, waren es im Dezember 2023 bereits 38 Prozent. Mit Blick auf die gesamte Industrie gehen sogar 59 Prozent von einer großen oder sehr großen Gefahr für Jobverluste aus (Winter 22: 47 Prozent). 

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Jede*r vierte Befragte bezweifelt inzwischen, dass ihre oder seine Branche auch in zehn Jahren noch in Deutschland produziert. Im Frühjahr 2023, als die Frage zum ersten Mal aufgenommen worden war, war es noch jede*r Fünfte (21 Prozent).  

Mit Blick auf die Haushaltskrise des Bundes hält es eine Mehrheit der Befragten (55 Prozent) für sinnvoll, zunächst Ausgaben zu kürzen. Gleichzeitig plädiert ebenfalls eine Mehrheit von 56 Prozent dafür, die Schuldenbremse nun zu reformieren. 

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