7. Ordentlicher Gewerkschaftskongress der IG BCE

Antragsberatung - Delegierte fordern Abschaffung des Ehegattensplittings

Um einen gerechten Ausgleich zwischen Erwerbsarbeit und Care-Arbeit von Männern und Frauen zu fördern, fordert die IG BCE die Abschaffung des Ehegattensplittings (per Stichtagsregelung) und die Einführung eines obligatorischen Rentensplittings in der Ehe. Dem haben die 400 Delegierten des IGBCE-Kongresses heute zugestimmt. 

„Während die Anreizwirkung im Steuerrecht Teilzeitarbeit von Frauen zementiert, besteht mit dem Rentensplitting ein positiver Anreiz, Erwerbsarbeit und Care-Arbeit partnerschaftlich zu organisieren“, heißt es in dem Antrag. Beim Rentensplitting gäben die Partner*innen mit den höheren Rentenanwartschaften in der Ehezeit einen Teil dieser Ansprüche an die Partner*innen mit den geringeren Ansprüchen ab. Diese würden dann quasi aufgestockt, sodass für die Dauer der Ehe gleich hohe Rentenanwartschaften auf den Rentenkonten der Eheleute verbucht werden. 

Die IGBCE setzt sich auf vielen Ebenen für mehr Gleichstellung, Diversität, Toleranz, mehr Frauen in Führungspositionen und Chancengleichheit am Arbeitsplatz ein. Die Delegierten haben deshalb auch folgende Forderungen beschlossen: 

  • dass die Politik die Vereinbarkeit von Beruf und Familie voranbringt – unter anderem durch den starken Ausbau der Kinderbetreuung. Alle Eltern und vor allem Alleinerziehende sind auf eine funktionierende Kinderbetreuung angewiesen. 
  • eine Ausweitung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungspositionen (FüPoG) auf alle Unternehmen mit mehr als 2000 Beschäftigten, um den Frauenanteil im Management verbindlich zu erhöhen.  
  • dass die Politik im Betriebsverfassungsgesetz verbindliche Gleichstellungsausschüsse verankert, in denen Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter beraten werden.  
  • die IG BCE eine Führungskultur in Unternehmen befördert, in der die Gleichstellung von Frauen und Männern integraler Bestandteil ist.